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EUR/CHF: 0,90 Ist die neue Schwelle?

Der EUR/CHF-Wechselkurs rutschte Anfang August im Zuge der gestiegenen Volatilität an den Finanzmärkten bis 0,92 ab. Ein Niveau, das nicht weit von den Ende 2023 markierten Tiefstständen bei 0,903 und vor allem nur 6 % über 0,8650 liegt.

Dieses letzte Zitat ist sehr wichtig, da es den Tiefständen des Jahres 2015 entspricht. Jeder, der etwas mit Finanzmärkten oder Währungen zu tun hat, wird sich an die Ereignisse vom 15. Januar dieses Jahres erinnern. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gab unter dem Druck der Märkte überraschend die Mindestgrenze von 1,20 für den Wechselkurs zwischen Euro und Schweizer Franken auf. Nur wenige Tage zuvor hatte sie noch bekräftigt, dass sie diesen Wert verteidigen wolle. Die Folge war ein Einbruch des EUR/CHF-Kurses um mehr als 30 % auf 0,8650.

Die Verteidigung des Kurses gegenüber einem Markt, der Euro verkaufte und Franken kaufte, erforderte massive Devisenkäufe durch die SNB, die schließlich nachgeben musste und die heimische Währung frei floaten ließ.

Tatsächlich hörte die SNB nie auf, mit Korrekturmanövern auf dem Devisenmarkt zu intervenieren.  Die letzten bekannten Interventionen fanden Anfang des Jahres statt, so Michael Cahill und Lexi Kanter, Analysten bei Goldman Sachs: „Obwohl wir uns nicht ganz sicher sein können, glauben wir, dass die SNB interveniert hat, um den Anstieg des Schweizer Frankens zu stoppen“, schreiben sie in einem Bericht.

Als Beweis für die Intervention führen die beiden Experten die Bewegungen des Schweizer Frankens an, der angeblich aufhörte zu steigen, „bevor sich andere Finanzmärkte stabilisieren”. Darüber hinaus kam es zu einem Anstieg der inländischen Sichteinlagen um rund 10 Milliarden Franken. Dies ist kein schlüssiger Beweis, aber ein wichtiger Anhaltspunkt. In der Folge gab die SNB bekannt, dass sie 30 Milliarden Franken verkauft habe.

Für Cahill und Kanter ist dies eine Bestätigung des Aktivismus der SNB, die u.a. die Wirkungsvariable zu den geldpolitischen Instrumenten zählt.

EUR/CHF: nie unter 0,90?

Sag niemals nie. Vor allem, wenn es sich um die Schweizerische Nationalbank handelt. Doch die 0,90 EUR/CHF könnten zu wichtig sein, um sie fallen zu lassen, denn sie haben Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes.
Beim Einbruch im Januar hatten viele Schweizer Unternehmen auf Kurzarbeit zurückgegriffen, um die Auswirkungen des starken Frankens abzufedern. Anfang August hingegen hatte der Arbeitgeberverband der Schweizer Industrie (Swissmem) den Anstieg des Frankens als schockierend bezeichnet, Wachstums Ängste geäußert und die SNB zum Eingreifen aufgefordert.

Das EUR/CHF-Wechselkurs Szenario – Quelle: Forecaster

Das Szenario für den EUR/CHF-Wechselkurs

Das Jahr 2024 hat für den EUR/CHF-Wechselkurs bisher zwei Gesichter gehabt. Nach den Tiefständen zur Jahreswende 2023 und Anfang 2024 erholte sich der Euro bis zu den Höchstständen vom 27. Mai bei 0,993. Von dort aus ging es mit einer Reihe von abnehmenden Hochs und Tiefs wieder abwärts, bis er am 5. August 0,9210 erreichte. Es folgte eine weitere Erholung, die jedoch nicht einmal den Wert von 0,96 erreichte. Das Umfeld bleibt also bearish, d.h. Abwertung des Euro und Aufwertung des Schweizer Franken. Die Bank, die eine Rückkehr in den Bereich von 0,92, dem ersten Ziel, verhindern soll, liegt bei 0,94.

Cahill und Kanter schließen nicht aus, dass der Franken wieder stärker werden könnte. Die Suche nach sicheren Anlagen angesichts der geopolitischen Spannungen und der noch immer bestehenden Ängste der Märkte bezüglich des Wirtschaftswachstums könnte die Stärke des Schweizer Frankens wieder anheizen.

Auch aus diesem Grund könnte die SNB auf ihrer nächsten Sitzung am 26. September erneut bei den Zinssätzen intervenieren, indem sie sie auf 1 % senkt und der EZB eine „Senkung“ vorzieht. „Einige vorsorgliche Zinssenkungen erscheinen jetzt attraktiver, auch wenn die Geldpolitik in der Schweiz bereits nahezu neutral ist“, schlussfolgern die beiden Goldman Sachs-Analysten.

Die EUR/CHF-Kerzengrafik mit zu beobachtenden Schwellenwerten – Quelle: Bloomberg

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